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pfeifeWas war das für ein begeisternder Fußballnachmittag! Der SK Rapid bemühte im zweiten Durchgang die Waffen Red Bull Salzburgs und die Teams lieferten sich einen Fight, in dem sich die Qualität letztlich deutlich durchsetzte. Ein weiterer Gewinner: Schiedsrichter Alexander Harkam.

 

Die Duelle zwischen Red Bull Salzburg und Rapid Wien haben das Wiener Derby in den letzten Jahren punkto Intensität nicht abgelöst; aber hinsichtlich des Tempos, das gegangen wird. Diese Kombination aus Kampf, Klasse und Tempo machen es in meinen Augen zum am schwersten zu pfeifenden Spiel der Bundesliga. Fehler hat das Schiedsrichterteam auch gemacht. Ein paar Beispiele: Das vermeintliche 2:0 hätte zählen können – im Zweifel für den Stürmer. Der furchtbare Crash Gulacsi – Dibon – das war nicht im Fünfer, da hätte es Elfer geben können. Der Anschlusstreffer zum 2:1 – was hat Boyds Ellbogen im Genick des Salzburg-Verteidigers verloren? Beim Ausgleich – da war ein Hands dabei.

Der nicht-pfeifende Punkt

Ich behaupte: Das Schiedsrichterteam hat das fulminante 6:3 erst ermöglicht. Im Gegensatz zu viel zu vielen anderen Bundesligaspielen blieb die Pfeife sehr oft stumm. Noch so gut wie jeder Kicker, der Europacup und Liga spielte, mokierte sich über die Spielleiter, weil sie zu viel pfeifen. Und international schaut man dann eben doof aus, wenn man am Boden liegt und das Pfeiferl stumm bleibt. Dass es in knapp 100 mehr als packenden Minuten Entscheidungen gibt, die andere Schiris anders beurteilt hätten, geschenkt.

Spiel wurscht

Vermutlich werden Spiele, in denen es um etwas geht, anders gepfiffen werden. Denn im Grunde geht es bei Spielen in Wals-Siezenheim in dieser Saison ohnehin nur noch darum, wie viele Tore Red Bull schießt. Wer auf die Tabelle blickt, den Vorsprung vor dem Spiel richtig beurteilt, versteht was ich meine. Gewinnt Salzburg, ist es normal. Gewinnt die ballesterisch zweitbeste Mannschaft des Landes, passiert auch nicht viel. Die drei Punkte Vorsprung gegenüber Ried und Austria hätte Rapid aufgrund der Knipserlosigkeit sowie so andernorts gleich wieder verspielen können. Vielleicht machte diese relative Bedeutungslosigkeit das erst das Spiel zu etwas Besonderem.

Ausdrucken, aufhängen 

Greifen wir die eingangs erwähnten Fehler noch einmal kurz auf. Diese Situationen des Hätti-Wari gibt es auch für die Spieler und wir sollten den großen Zusammenhang sehen. Das erste Mal seit Ewigkeiten hat ein Schiedsrichterteam viel weiter laufen lassen. Diese Erkenntnis mögen sich bitte alle Schiedsrichter ausdrucken und aufhängen. Lasst das Spiel laufen. Greift ein, wenn es überhart wird. Geht besonnen mit den Karten um. Spieler und Fans werden es euch danken.

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